Schön, dass ihr bei uns vorbeigesummt kommt!
Wenn ihr schon mal hier seid, möchten wir euch gern etwas über unsere kleine Imkerei erzählen – und natürlich auch die Frage beantworten, warum sie eigentlich „Dachbienen“ heißt.
Ich bin Henrik. Gemeinsam lebe ich mit meiner Frau Angela und unseren beiden Söhnen Felix und Mattis in Herford.
Fasziniert haben Bienen mich irgendwie schon immer. Als ich Kind war, standen auf dem Nachbarshof unserer Familie ein paar Völker, da habe ich im Sommer gerne einmal heimlich zugeschaut. Das Gewusel vor den Stöcken, die unzähligen Bienen, die scheinbar genau zu wissen schienen, wohin sie fliegen müssen und immer den Rückweg fanden. Einmal durfte ich als Kind dann sogar einen Blick in das Innere eines Bienenstocks werfen. Eine kindliche Faszination, die blieb, wenn auch lange Zeit eher unbewusst.
Erst die Patenschaft, dann die eigenen Bienen
Schließlich hat mich der preisgekrönte Dokumentarfilm „More than Honey“ des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof aus dem Jahr 2012 über das weltweite Bienensterben ziemlich hart getroffen, aber auch beeindruckt. Am gleichen Tag noch habe ich eine Bienenpatenschaft bei Mellifera e.V. abgeschlossen. Aber dabei wollte ich es nicht belassen.
Ermutigt durch meine Familie habe ich dann Kontakt zu einer Imkerin aufgenommen, die wir aus der Schule unseres Sohnes kannten. Schnell wurde aus dem Wunsch eigene Bienen zu haben ein richtiges Familienprojekt.
Vom Carport-Dach direkt in den Wald
Unterstützt durch den Imkerverein Herford-Eickum e.V. (Ein besonders großer Dank an Detlef und Lukas!!) war es dann ein Jahr später soweit! Das erste Bienenvolk stand auf dem Dach unseres Carports. Es sollte nicht das letzte gewesen sein. Und da eben alles mit dem ersten Bienenvolk auf unserem Carportdach anfing, heißt unsere Imkerei auch Dachbienen.
In unserer Imkerei haben wir aktuell drei Bienenstände. Der erste Bienenstand mit 4-5 Völkern befindet sich nach wie vor auf dem Carportdach. Wir wohnen direkt am Waldrand des Stuckenbergs in einer Gegend mit mäßiger landwirtschaftlicher Nutzung, vielen Kleingärten und einigen Brachflächen. Hier finden die Bienen u.a. den Nektar von Obstbäumen, Weißdorn und Löwenzahn. Im Sommer freuen sich die Bienen über Linde, Phacelia, Kastanie, Klee, Wilde Himbeeren & Brombeeren, Kastanien und vieles mehr.
Den zweiten Bienenstand mit 2-3 Völkern betreiben wir direkt am Wall der Herforder Innenstadt. Auch hier gibt es viele Gärten, sowie Linden und Kastanien.
Honigbienen finden in der Stadt mittlerweile oft einen deutlich besseren Lebensraum als in ländlichen Gebieten, wenn diese stark landwirtschaftlich genutzt werden. Die Vielfalt an Blüten in den Gärten und Parks der Stadt ist meist reichhaltiger, der Kontakt zu schädlichen Pflanzenschutzmitteln ist deutlich geringer. Die Überlebenschancen für Stadtbienen sind daher oft höher.
Mit einem Bauern in unserer Nähe haben wir dieses Jahr einen Stand mitten im Rapsfeld realisieren können. Ein wunderschöner Standort – die Bienen LIEBEN ihn! Und nicht nur sie – Rapshonig ist uns persönlich einer der liebsten!